Richtfest: 28.September 2021
Ein wichtiges Datum auf jeder Baustelle ist das Richtfest – insbesondere, wenn es sich um einen ganz besonderen Bau wie die Alte Möbelfabrik handelt. Am 28. September 2021 ist der Dachstuhl fertiggestellt: Wir feiern Richtfest!
Die Fertigstellung des Dachstuhls markiert einen wichtigen Abschnitt für die Entwicklung der Alten Möbelfabrik. Das alte Industriedenkmal wird zu neuem Leben erweckt, erhält mit dem Dachgeschoss eine markante Erweiterung und wird vom wegweisenden Industriebau des beginnenden 20. Jahrhunderts zu einem wegweisenden, denkmalgerechten Wohnbauprojekt des 21. Jahrhunderts. Attraktive, großzügige Wohnungen entstehen nicht in einem flächenfressenden Neubau am Rande der Stadt, sondern mitten in einem Altstadtquartier in einem seit Jahrzehnten kaum genutzten Industriebau. Historische Bausubstanz wird vor dem weiteren Verfall bewahrt und neu belebt.
Dieser entscheidende Tag für die Alte Möbelfabrik hat nicht nur bei den Bauherr*innen Claudia Brandau und Manfred Hess zu glücklichen Gesichtern geführt, sondern auch bei den zukünftigen Wohnungseigentümer*innen und vielen Freund*innen und Nachbar*innen, die den Fortschritt des Baus in den letzten Monaten begleitet und beobachten haben. Und natürlich bei den Zimmerleuten der Firma Holzbau Finke aus Arnsbach, den Rohbauern des Bauunternehmens Frank George aus Frielendorf und den Planer*innen der Architektengemeinschaft Groger – Grund – Schmidt aus Kassel, die bereits für die Vorbesitzer der Firma Möbel Dickhaut geplant haben. Denn nachhaltiges Bauen heißt Bauen und Planen mit regionalen Firmen.
Neues Leben mitten in Homberg, mitten im Altstadtquartier ‚Freiheit‘ – was für eine großartige Entwicklung!
Zu den wichtigen Ritualen bei einem Richtfest gehören nicht nur der Spruch des Zimmermanns und das Zerschellen des Schnapsglases. Traditionell müssen Bauherrin und Bauherr den letzten Nagel in das neue Gebälk einschlagen.
Claudia Brandau und Manfred Hess haben die Herausforderung wacker angenommen, den letzten Nagel einzuschlagen. Das Grinsen der Zimmerleute hätte ihnen Warnung genug sein müssen – aber so schwer kann es ja nicht sein, ist ja nur ein Nagel und für das Glück des Baus ist es ja sicher auch entscheidend. 10 Schläge sind frei, dann kostet jeder weitere Schlag 1 € zugunsten der Zimmerleute.Daneben schlagen kostet extra und ein krummer Nagel wird teuer. Freund*innen haben getippt, das müsse mit paar zwanzig Schlägen machbar sein, insbesondere bei beiderseits familiärer Schreinertradition. Aber da war ja immer dieses leise Grinsen der Zimmerleute …
Und die haben dann auch auf einem Balken penibel Buch geführt und für Bauforscher in ferner Zukunft festgehalten, wie das so war mit dem letzten Nagel. Immerhin hatten die Zuschauer*innen viel Spaß. Und natürlich die leise grinsenden Zimmerleute.
Ein altes Industriedenkmal wird um eine neue Etage erweitert und wandelt sich von einem industriellen Zweckbau des beginnenden 20. Jahrhunderts zu einem modernen Wohngebäude mit 10 attraktiven Wohnungen.
Ein Blick aus der Vogelperspektive auf eines der derzeit innovativsten Bauprojekte im Schwalm-Eder-Kreis. Die Alte Möbelfabrik zeigt, welches Potential historische Bausubstanz hat und das Denkmalschutz kein Hemmschuh sein muss, sondern die Voraussetzung für die Entwicklung hochwertiger Immobilien sein kann. Die Alte Möbelfabrik war einst der fortschrittliche Industriebau in einem landwirtschaftlich und handwerklich geprägtem Quartier außerhalb des Mauerrings der Stadt Homberg, das allerdings mit einer eigenständigen Stadtmauer seine Bedeutung herausgestellt hat. Auch heute ist ‚Die Freiheit‘ ein besonderes Quartier, das mit der Alten Möbelfabrik ein herausragendes Baudenkmal erhalten und zu neuem Leben entwickeln kann.
Die Entwicklung der Alten Möbelfabrik zeigt, dass historische Bausubstanz kein Hindernis sein muss, sondern im Gegenteil die Chance zu einer qualitativ hochwertigen und attraktiven Quartiersentwicklung bietet. Mit Engagement, Phantasie und Zuversicht kann aus Altem neues Leben entstehen.
Die Alte Möbelfabrik ist ein Meilenstein für ‚Die Freiheit‘ und ein Meilenstein für Homberg.
Claudia Brandau und Manfred Hess (Foto: Maja Yüce)