Einen besonderen Coup landet die kurz vor ihrer Fertigstellung stehende nordhessische Whisky-Destillerie Glen Efze, lange bevor sie eigene Destillate auf den Markt bringen kann. Master-Distiller Klaus B. ist es beim Besuch der oberhalb des Easter Elchies Estates gelegenen Warehouses einer berühmten Distillery in der schottischen Speyside gelungen, direkt im Werksverkauf ein Fass mit 50 Jahre altem Single Malt Whisky zu erwerben. Im firmeneigenen Land Rover konnte er das Fass in die Lager der Glen Efze Distillery in Homberg (Efze) bringen. Dort wurde der trotz der langen Lagerzeit noch nicht vollends gereifte Whisky in ein besonderes Fass umgelagert.

Nur ganz selten gelingt es dem ebenfalls in Nordhessen beheimateten Weingut Böddiger Berg einen sherryähnlichen Süßwein zu produzieren, der dann allerdings von Kennern zu Höchstpreisen gehandelt wird und niemals in den regulären Verkauf kommt. In Zusammenarbeit mit der Glen Efze Distillery kam der letzte Jahrgang dieses außergewöhnlichen Weins in ein direkt in der Werkstatt der Distillery vom Schreinermeister und Fassexperten Manfred H. hergestelltes Fass aus einer 763 Jahre alten, an einem Nordhang im Mittelgebirge Knüll langsam gewachsenen Stieleiche. Wie Master of Wood und Förster Johannes H. dem Malt Explorer exklusiv verraten hat, durfte dieser uralte Baum nur aufgrund einer Ausnahmeregelung in der nordhessischen Stieleichenverordnung gefällt werden. Diese lässt eine Fällung zu, wenn aus dem Holz Fässer gebaut werden, in denen zunächst nordhessischer Süßwein und dann auf nordhessischem Boden Whisky reift. Im Sinne der Nachhaltigkeit sei dies die einzig vorstellbare Verwendung des kostbaren Holzes.

Nach der Reifung des nordhessischen Süßweins wurde das entleerte aber mit den feinen Sherryaromen gesättigte Fass mit dem Whisky befüllt, der nun für zwei weitere Jahre im Keller des zur Brennerei gehörenden Wehrturms zur Vollendung heranreifen konnte. Und so kommt nun der wahrscheinlich beste Whisky der Welt in die Flasche und ab dem 1. April 2023 in den Verkauf. Wie die beiden Master Blender Olaf D. und Klaus B. verraten haben, erwartet die Genießer ein Potpourri dunkler Früchte mit einem Fokus auf den Aromen der herb-süßen Homberger Garten-Johannisbeere gepaart mit Aspekten von geröstetem Zuckerrübensirup aus der Wabernschen Tiefebene und einem zarten Hauch Bärlauch, der der Lagerung im Holz aus dem nordhessischen Forst geschuldet ist. Günstig wird dieses Erlebnis allerdings nicht. Marketing-Chefin Claudia B. geht im Gespräch mit dem Malt Explorer von einem hohen fünfstelligen Betrag für die Flasche aus. Trotzdem seien bereits alle Flaschen optioniert und die Warteliste lang.

Mit diesem Paukenschlag zeichnet sich bereits jetzt ab, dass die Glen Efze Distillery die Whiskywelt revolutionieren wird und in dem netten nordhessischen Städtchen Homberg im Tal des kleinen Flusses Efze ein neuer Whisky-Hotspot entsteht.